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Reisebericht Maui Road to Hana

I survived the road to Hana for the Seven Sacred Pools

"I survived the Road to Hana" – Ein Spruch, den man nicht gerade selten auf T–Shirts liest, wenn man nach Maui kommt. Hihawai war da und hat sich auf die gefährliche Strecke gewagt. Natürlich – wie die meisten Besucher – mit einem roten Ford Mustang Cabrio. Automatik, versteht sich doch von selbst.


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Bildrechte: in Reisefotografie
Die Schlucht der Seven Sacred Pools
Die Schlucht der Seven Sacred Pools Bildrechte: in Reisefotografie

Die Road 360 führt in den verlassenen Osten Mauis. Da es sich (meistens) um eine Sackgasse handelt, sollte man entweder eine Übernachtung in Hana einplanen oder sich einen ganzen Tag Zeit nehmen. Sie misst 80 Kilometer einfache Strecke. Aber 617 Kurven und 56 nur einspurig befahrbare Brücken machen das Fortkommen nicht gerade einfach. Höhenunterschiede sind kaum zu überwinden, nur kurze Steigungen und Gefälle. Zudem ist die 360 eine der landschaftlich schönsten Straßen der Welt.

Hookipa – legendärer Surfspot

Wir genießen die Aussicht auf das Meer, machen erst mal Pause. Dabei haben wir die 360 noch gar nicht erreicht: Hookipa, der Traum eines jeden Surfers lockt. Aber so gut, dass sie es wagen können, hier zu fahren, werden die wenigsten. Extreme Bedingungen in der 1 Kilometer breiten Bucht sorgen dafür, dass die Sportler tolle Tricks vorführen können. Sprünge, so hoch, wie ich sie vorher noch nie gesehen habe. Aber auch extreme Gefahren. Ein nahes Riff und starke Strömungen, die keinen Fehler verzeihen. Und für Zuschauer wie mich ist Hookipa auch ideal: Nirgends sonst ist man näher am Geschehen dran. Ich beschließe bei meinem nächsten Besuch auf Maui einen Tag einzuplanen, an dem ich nur hier sitzen und zuschauen will.

Regenwälder, wilde Wasserfälle und Broccoli so weit das Auge reicht

Dann endlich geht es links auf die 360. So langsam fängt der Regenwald an. Eber erst langsam. Natürlich halten wir am ersten Parkplatz und besuchen Twin Falls. Schließlich wollen wir alle Highlights der Strecke mitnehmen. Weiter geht es auf der Road 360. Der Regenwald wird immer dichter. An Stellen, an denen wir auf die Bäume drauf schauen können (links geht es abwärts Richtung Meer) sieht der Wald aus, als schauen wir auf riesigen Broccoli. Es wird immer kurviger und langsam auch schattiger. Unser nächster Halt: Haipua'ena Falls. Hier gibt es keinen Parkplatz. Wir parken rechts am Straßenrand und laufen das kleine Stück. Weiter geht es die Serpentinen entlang: Während sich auf der einen Seite immer wieder atemberaubende Ausblicke auf das Meer auftun, biegt die Road 360 im nächsten Moment ins Landesinnere ab. Dort geht es über einen kleinen Fluß oder Bach, der kurz vorher in einem Wasserfall in das Tal gerauscht ist. Es wird kühl und wir stellen fest, dass wir vielleicht lieber das Dach unseres Cabrios schließen. Zudem sind bei jedem dieser Abstecher einige Meter Höhenunterschied zu bewältigen. Erst geht es runter, wenn vor der Brücke ein Parkplatz am Straßenrand frei ist, machen wir einen kurzen Stopp. Dann geht es über die einspurige Brücke. Die Brücken auf der 360 stammen alle aus den Jahre 1912 und machen einen richtig schön antiken Eindruck. Dann, direkt nach der Brücke geht es wieder links herum, aus der Kurve raus und wieder den Berg hoch. Ich gebe Gas wie blöd, aber unser Luxusmietwagen ist vollkommen untermotorisiert und setzt die Bewegung am Gaspedal nur in Krach um, und nicht in Beschleunigung. Die Zockelei dehnt das kurze Stück auf zwei Meilen. Dann gibt es wieder den neuen Ausblick auf das Meer und den Broccoli. Viele Kurven (wir haben nicht nachgezählt) und Wasserfälle später nähern wir uns Hana. Ein schöner großer gelber Schulbus macht sich ganz breit, kann nicht überholt werden und hält alle gefühlten 10 Meter.

Hana, die königlich verschlafene
Hana ist ein Dörfchen mit etwas mehr als 700 Einwohnern. Hier steht einer der ältesten und bekanntesten General Stores auf Maui: "The Hasegawa General Store". Es gibt sogar ein Lied über das Geschäft. Wer Muse hat kann Kahanu Garden besichtigen. Der botanische Garten wurde um den ältesten hawaiianischen Tempel auf den hawaiianischen Inseln angelegt. Da Hana lange Königssitz war, gibt es natürlich auch ein Museum mit Artefakten aus dieser vergangenen Zeit. Schließlich wurde die Lieblingsfrau von König Kamehameha I. hier im Jahre 1768 geboren. Wir haben nach der Fahrt und beim Anblick des verschlafenen Ortes keine Muse, wollen weiter zu den Seven Sacred Falls.

Die Seven Sacred Pools
Allerdings ist die Freude des Fahrens bald wieder vorbei. Die Straße wird jetzt richtig schlecht. Macht aber nichts: Die Straße nach Hana haben wir schon mal überlebt und sind jetzt berechtigt, am Flughafen ein T–Shirt zu kaufen. Dann endlich: Die Seven Sacred Pools. Sie liegen am Ende einer Reihe terrassenförmig ansteigender Felsbecken im Flusslauf. Diese sind jeweils mit einem Wasserfall verbunden. Der größte davon stürzt 120 Meter in die Tiefe. Um diesen zu sehen, muss man allerdings einen Fußmarsch von einigen Kilometern auf sich nehmen. Die meisten Besucher, so wie wir, schauen sich nur die Mündung des Flusslaufs an und beginnen ihren Weg am Meer. Wer Glück hat, so wie wir, kann an der Steilküste einen perfekten Regenbogen besichtigen. Keine Seltenheit, da die Hawaii Inseln zu den feuchtesten Orten der Erde gehören.
Der Weg vom Meer führt steinig zwischen Fluss und Felswand. Mehrmal müssen wir über das Wasser springen. Das funktioniert aber nur, weil es in den letzten Tagen nicht so stark geregnet hat. Denn sonst wäre hier alles überschwemmt, der kleine Bach zu einem Wildbach angeschwollen. Wir haben Glück und nähern uns bis an den Rand des größten Teiches unter der Brücke. Ich springe aus meiner Hose und schwimme bis fast unter den Wasserfall, der mein Becken hier mit Wasser speist. Den anderen ist das Bergwasser zu kalt. Dann fallen plötzlich Zentimeter dicke Regentropfen vom Himmel. Ein Schutt wie die Sintflut. Aber warm wie eine Dusche. Jetzt sind alle nass und ich fühle mich großartig und lebendig, wie schon lange nicht. Heißen die Pools deshalb Sacred Pools? Gibt es da nicht auch noch eine Legende?

Zurück auf der Straße durch Hana

So machen wir uns patschnass auf den Rückweg. Zurück auf die 360, der Straße durch Hana. Es wird dunkel und es regnet noch mehr. Und die Fahrt mit dem Cruiser wird zur Tortur. Ich kann machen was ich will: Aus dem Mustang wird kein Kurvenflitzer. Doch nach etwas mehr als 2 Stunden sind wir wieder zurück.

Der Zustand des Hana Highway 360 ist bei weitem nicht so schlecht, wie er oft beschrieben wird. Die T–Shirts, na ja die T–Shirts. Es gibt ja noch andere kurvige Straßen mit alten Brücken und viel Wasser daneben auf der Welt. Wer schon einmal in den Alpen oder auf der MA–10 im Norden Mallorcas unterwegs war und sich gut gefühlt hat, dem wird auch die Road to Hana Spaß machen. Nur das untermotorisierte rote Ford Mustang Cabrio, das würde ich bei der nächsten Fahrt auf dieser Strecke beim Autoverleih lassen.

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Reisebericht von Hihawai, bei Hihawai.com veröffentlicht am 2010-07-16T11:42
Letzte Änderung: 15.10.2014 um 09:26 Uhr

Hana, Road 360, Highway, Kahanu, Garden, Königssitz, Seven Sacred Poools, Seven Pools, 7 Pools

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