Weihnachtsshopping London
Weihnachten in London
Am Trafalgar Square, schon immer ein Mekka der Straßenkünstler, fallen gleich mehrere Exemplare des Nikolaus auf. Nur aufgestützt auf einen Hirtenstab schweben sie lässig über dem Boden und bieten sich, gegen Gebühr, als winterliches Fotomotiv an. Für Selfies und Portraits, die sogleich an die Lieben in der Heimat gepostet werden. Der Taubenflüsterer und seine gefiederten Freunde, die unter der Säule des Lord Nelson, üblicherweise sonst der Hauptanziehungspunkt, ihre skurrilen Spielchen treiben und regelmäßig ein großes Publikum anlocken, stehen ob solcher adventlicher Betätigungen ein wenig abseits. Nelson befindet sich in Gesellschaft eines mächtigen Weihnachtsbaumes, der jedes Jahr aus Norwegen kommt.
Überhaupt ist die Verkleidung des Nikolaus, ganz in Rot mit passender Mütze und wallendem Rauschebart wie es einst eine amerikanische Limonadenfirma propagierte, ein echter Renner in der Stadt. Gleich rudelweise ragen sie mit ihrer Kostümierung aus der Menschenmenge heraus, wünschen lautstark “Merry Christmas“ oder sind selbst auf der Suche nach Präsenten für die Familie. Niemand, selbst die Polizei zu vorgerückter Stunde, ist vor der Ansprache des Heiligen Mannes sicher, unter dessen Maske sich zuweilen auch weibliche Wesen verbergen.
Zwischen Hyde Park Corner und Buckingham Palace lockt das Winter Wonderland zum adventlichen Vergnügen auf britische Art. Statt eines bezaubernden und besinnlichen Weihnachtsmarktes stellt London hier einen wahren Budenzauber auf die Beine, der seinen deutschen Ursprung kaum verleugnen kann. In etwas vereinfachender, landestypischer Einfalt gehört das Klischee eines Oktoberfest–Ambientes mit Schuhplattler und Lederhose ebenso dazu wie Bavarian Bier, Pretzel oder German Bratwurst. Da wird geschwoft und gelacht, das es den armen Rentieren des Weihnachtsmannes schlicht Angst und Bange werden muss.
Trotz des überbordenden Kommerzes bietet das Wunderland unter dem Riesenrad tatsächlich aber auch sehr viel Beschaulichkeit. Spielzeug, Holzfiguren, hochwertiges Handwerk, kunstvolle Sterne und vielerlei Dekorationsartikel für auf, an oder um den Christbaum finden sich in Buden skandinavischen Stils in einer etwas ruhigeren Ecke der Parkanlage. Hier im Park der Engel kann man Bummeln und Inspiration suchen, wie sie sonst in ähnlicher Form in der Stadt nur schwer, mit Ausnahme des Southbank Centre´s Winter Festivals nahe des London Eye, zu finden ist. Das Magical Ice Kingdom bietet darüber hinaus eine Schau fantastischer Eisskulpturen.
Doch die Geschäfte Londons geben sich natürlich ebenfalls die allergrößte Mühe mit heimeliger Schaufenstergestaltung und bunter Beleuchtung aus Sternen, Lämpchen und Schneeflocken. Harrods, Fortnum & Masons oder das faszinierende Tudor–Kaufhaus Liberty in der Marlborough Street mit der Fachwerkfassade und den hallenartigen Innenräumen sind allemal ein optischer Genuss. Das Obergeschoss mit der rustikalen offenen Balkendecke widmet sich ausschließlich weihnachtlichen Dingen. Die Regale quellen über mit glitzernden, verspielten Christbaumkugeln jeglicher Couleur, mit Stofftieren von Elch bis Rotkehlchen, dem traditionellen gefiederten Weihnachtssymbol. Riesige Christmas–Cracker, kleine rote Telefonzellen und Londoner Doppeldeckerbusse für den Baum runden das vielfältige und üppige Angebot ab.
Selbst in den ikonischen Markthallen des Covent Garden hat es den Weihnachtsmann verschlagen. Ein großes, silbernes Rentier begrüßt edelmütig die Besucher, aufgekratzte Kinder turnen auf den Geschenken darunter herum. An den Ständen kann man die begehrte roten Mützen erwerben, mutigere Zeitgenossen wählen die Mützenvariante mit filzigen Geweih und geben sich ohne Scheu der Lächerlichkeit preis. Unter den Decken der Markthalle stehlen riesige rote Kugeln den Gaslaternen die Schau und die Puppenspieler der Punch & Judy Show haben ebenfalls Pause. Wer des Schlenderns überdrüssig ist, findet Zerstreuung und kurzweilige Bewegung auf der Eisfläche im Hof des mondänen Somerset House. Jedoch sollte man tunlichst vermeiden gegen die allgemeine Laufrichtung zu fahren, was unweigerlich zu Karambolagen führen würde.
Information Stadt London: www.visitlondon.com
Das WinterWonderland ist bis zum 4. Januar 2015 täglich von 10-22 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Für einige Attraktionen (Eislaufbahn, Eisskulpturen, Riesenrad, Zippos Zirkus, Cirque Berserk, Eisbar) müssen Tickets erworben werden. www.hydeparkwinterwonderland.com
Anreise: Einen entspannten Tagestrip nach London offeriert die Reederei Stena Line ab Hoek van Holland nach Harwich. Im Reisepreis ab EUR 84 sind die Fährüberfahrt im Kreuzfahrtambiente, die Übernachtung in der Kabine an Bord sowie der Bahntransfer nach Liverpool Street Station enthalten. Wer einen zusätzlichen Tag in der Hauptstadt erleben möchte, der kann zu günstigen Konditionen im zentral gelegenen Royal National Hotel übernachten, Preis ab EUR 44,75 pro Person inkl. Frühstück. www.stenaline.de (Ende Artikel).
Links
- Impressionen: Fotos Weihnachtsshopping in London
- Hinfahren: London Pauschalangebote
- USA: Weihnachtsshopping in Boston
- Frankreich: Weihnachtsmarkt Metz
Artikel von Udo Haafke, bei Hihawai.com veröffentlicht am 2014-12-10T12:14
Letzte Änderung: 10.12.2014 um 12:25 Uhr
Copyright: ARR - Link:
London, Weihnachten, Weihnachtslieder, Weltstadt, Shopping–Meile, Oxford Street, Trafalgar Square, Nikolaus,
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