Eismumie Oetzi
Mythos Ötzi, ein Urtiroler
Und um die Frage nach der Nationalität der Eismumie Ötzi zu beantworten: am Wahrscheinlichsten war er Italiener – zumindest kam er aus der Richtung, in der sich heute Italien befindet. Das haben Wissenschaftler herausgefunden, die im Darm des 3300 vor Christus verstorbenen Wanderers Pollen der Hopfenbuche gefunden haben. Die wächst südlich in den Ötztaler Alpen. Die Ausrüstung, die er mit sich führte, deutet auf einen Wohnort im Vinschgau. Ötzi war also ein Ur–Tiroler – im wörtlichen Sinn.
Und wahrscheinlich ist er der populärste Tiroler aller Zeiten. Populärer als Reinhold Messner, Hansi Hinterseer und Andreas Hofer zusammen. Seit dem Fund der Eismumie in der Grenzregion zwischen Österreich und Italien füllt er die Titelblätter von Wissenschaftsmagazinen bis hin zur Regenbogenpresse. Er beschäftigt Staatsministerien, Staatsanwaltschaften, Journalisten, Wissenschaftler und Museumsdirektoren.
Zu schön ist doch die Geschichte um den Menschen, der vor so langer Zeit im Eis eingefroren wurde. Wieso ist er da gestorben? Wieso hat ihn keiner beerdigt? Woran ist er gestorben? Und damit zusammenhängend: Wer war er? Was machte er?
Bekannt ist, dass Ötzi mit voller Montur und Ausrüstung gestorben und eingefroren ist. Überraschend für uns heute ist die modische Kleidung des Wanderers: gestreifte Jacke, weißes und braunes Ziegenfell kunstfertig verarbeitet. Leggings, ebenfalls aus Ziegenfell mit einem Gürtel aus Kalbsleder, dazu eine warme Mütze aus Bärenfell. Und jetzt kommt der Oberhammer: Anstatt barfuß mit einer dicken Hornhautschicht an den Füßen kommt Ötzi mit Schuhen daher – mit Sohlen aus Bärenleder, Obermaterial Hirschleder und einer Dampfung aus Gras. Und das in der Steinzeit!
Und Ötzi liefert noch viel mehr Stoff für die Fantasie: Nach seiner Ausrüstung zu urteilen, war er ein angesehener, bedeutender Mann: Er trug ein wertvolles Kupferbeil bei sich, einen langen Bogen, halluzinogene Pilze. Tätowierungen an seinem Körper deuten auf Akupunktur, wahrscheinlich aufgrund chronischer Schmerzen. Kein Wunder, mit 47 Jahren war er wohl einer der ältesten Bewohner der Steinzeit. Da plagt das Zipperlein schon mal. Aber zurück. Kann ein armer Mann so richtig alt werden? Damals, Heute?
Wohl kaum. Aber warum war dann sein Magen leer? Seine Schulter von einem Pfeil durchbohrt? Ermordet? Auf der Flucht? Verbannt?
Viele Fragen und die Antwort weiß nur der Eismann Ötzi.
Der Phantasie sind daher keine Grenzen gesetzt und es bleibt Raum für viele wilde Spekulationen. Manche vermuten, Ötzi war ein Hirte, der einfach nur überfallen wurde. Andere denken, er war ein grausamer Tyrann, der von seinen "Freunden" gemeuchelt wurde. Dazwischen ist auch alles denkbar. Aber Moment, es gibt ja noch den Fluch des Ötzi, der alle dahinrafft, die mit der Mumie zu tun haben. Bisher schon 7 Leute! Selbst Helmut Simon, den Entdecker der Leiche hat er schon dahingerafft. Es kann ja schließlich nicht mit rechten Dingen zu gehen, wenn ein Bergwanderer auf unbefestigten Wegen ausrutscht, und 100 Meter in die Tiefe fällt. Sehr mysteriös, dass der dann tot ist. Das muss der Fluch des Ötzi sein, wenn diese Menschen tot umfallen!
Umfallen, das machen im Schnitt auch jede Woche 2 Besucher des Tiroler Archäologiemuseums in Bozen, wo der Ötzi besichtigt werden kann. Der Fluch des Ötzi?
Das gibt natürlich keiner zu. Nach einer Prise Riechsalz erklären alle einhellig, von dem Video umgefallen zu sein, das zeigt, wie die Pathologen den Eisnam untersuchen.
Nun ja, Ötzi, was stellst du als nächstes an?
Das Leben des Ötzi und seiner Zeitgenossen kann man im Ötzidorf Umhausen besichtigen und miterleben. Geöffnet von Mai bis Oktober. Dummerweise waren wir im März da...
Links
- Ganz in der Nähe: Felsennest Farst – auf halber Höhe in den Himmel
- Übernachten in: Imst Guide
- Ötzi kam aus: Südtirol Portalseite
Artikel von Hihawai, bei Hihawai.com veröffentlicht am 2006-12-18T09:15
Letzte Änderung: 29.12.2014 um 11:32 Uhr
Ötzi, Eismumie, Italiener, Tiroler, Werkzeug, Österreicher, Fluch des Ötzi, Steinzeit, Akkupunktur,
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