Saarbruecken Wanderung auf dem Halberg
Der Halberg, eine Wanderung durch die Jahrhunderte
Die Mithras–Grotte
Geschichte: Die Spuren der Zivilisation reichen hier bis ins Jahr 50 zurück. Wie soll es anders sein? Die Römer waren es mal wieder.
Sie siedelten am Fuße des Halbergs und brachten den Mithraskult aus Vorderasien mit. Im ersten Jahrhundert entwickelte sich der Mithraskult zu einem den Männern vorbehaltenen Geheimorden. Diese verbreitete sich so rasch, dass es sogar für kurze Zeit Staatsreligion wurde. Die Kultstätten befanden sich durchweg in unterirdischen Höhlen und Gewölben. Der Mithras Kult wieß erstaunliche Ähnlichkeiten mit dem Christentum auf. So wurde auch Mithras von seinem Vater auf die Erde geschickt, um die Menschheit zu erlösen. Sein Geburtstag war der 25. Dezember. Er hatte 12 Jünger und auch er feierte ein Abendmahl. Insofern war der Mithraskult sowohl geistiger Vorbereiter als auch Rivale für das Christentum. Viele Kirchen wurden daher auf den ehemaligen Kultstätten des Mithras gebaut (ganz bekannt z.Bsp.: Chartres). Die Höhlendecke verzierte früher ein Sternenhimmel.
Wie lange der Mithraskult in Saarbrücken zelebriert wurde ist nicht bekannt. Jedoch besagt eine Inschrift, dass Bischof Arnualdus hier den Heiden gepredigt haben soll. Bischof Arnualdus war im 7 Jahrhundert Bischof von Metz und ist als Missionar der Gegend um Saarbrücken anerkannt und heilig gesprochen.
Heute ist von der damaligen Höhle nicht mehr viel zu sehen: Sie ist eingestürzt, der Eingang zugemauert. Die nachträglich aufgestellten Säulen erinnern an die ehemalige Konstruktion. Schon damals wurden Säulen als Träger der Seitenschiffe benutzt. In den Felsen neben der Grotte sind Reste der alten Reliefs zu erahnen.
Einige Meter weiter taucht rechts, unterhalb des Weges ein großer Bunker auf. Runter geht es ein wenig querfeldein. Links vor dem Eingang auf dem Boden ist vor Mos und Laub kaum noch zu erkennen das
Denkmal des guten Mottel
ein Sandsteinblock erinnert an den Tod des guten Mottel. Wer er war und warum ihm ein Denkmal gesetzt wurde, ist nicht überliefert. Der einzige Hinweis findet sich im Zivilstandsregister: die Sterbeurkunde des Model Marx Cahen. Dieser fiel beim Tränken seiner Pferde ins Wasser der Saar und ertrank.
Der Westwall
Von hier sieht man auch den ersten von insgesamt 18 auf dem Halberg erhaltenen Bunkern des Westwalls. Während die meisten Bunker des Westwalls nach Kriegsende zerstört wurden, sind am Halberg alle erhalten geblieben. Grund dafür war wohl der französische Militärgouverneur, der nach dem Sieg der alliierten Truppen seinen Sitz auf Schloss Halberg bezogen hatte.
Zurück geht es durch den Wald den Berg hoch auf das Gelände des SR.
Schloss Halberg
Ab 1877 ließ der Hüttenbaron Carl Ferdinand Stumm das heutige Schloss Halberg durch den Baurat Edwin Oppler erbauen. Die vorwiegend im neugotischen Stil erbaute Schlossanlage umfasst Park, Beamten– und Torhaus, sowie das eigentliche Schlösschen. Heute beherbergt Schloss Halberg ein Bistro und Teile des Saarländischen Rundfunks.
Das Grab des Fürsten Heinrich von Nassau–Saarbrücken
Am Ende des Schlosshofes befindet sich ein kleiner Obelisk. Hier befindet sich die Asche des Fürsten Heinrich, dessen einziger Wunsch es war, das Wohl seiner Untergebenen befördern zu können. Er wuchs auf dem Halberg auf Schloss Montplaisir heran. Nach der Besatzung durch französische Truppen wurde Montplaisir zerstört. So trat er seine Regentschaft im Jahre 1794 als Fürst ohne Land an. Er starb mit 29 Jahren auf Schloss Cadolzburg bei Ansbach durch einen Sturz vom Pferd. Dort wurde er auch begraben. Erst 1976 gelang es dem "Freundeskreis Erbprinz Heinrich" seine Überreste ins Saarland zu überführen und entsprach so seinem letzten Willen.
Reisebericht von Hihawai, bei Hihawai.com veröffentlicht am 2010-09-20T09:39
Letzte Änderung: 30.10.2013 um 18:39 Uhr
Halberg, Wanderung, Mithras, Grotte, Mottel, Westwall, Bunker, Schloss, Heinrich,
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