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Wandern im Saarland Muehlenbach-Schluchten-Tour

Familienabenteuer Mühlenbach–Schluchten–Tour bei Saarwellingen

Die Mühlenbach–Schluchten–Tour wird als leichter Wanderweg durch Wälder und über Wiesen präsentiert. Sie soll ausgedehnte Panoramaausblicke bieten und als eigentliche Attraktion mit einem ausgedehnten Treppen– und Brückensystem durch die tiefe Mühlenbachschlucht führen. Länge: etwa 11 Kilometer. Zeit: 3,5 Stunden. Hört sich spannend an und als Rundweg ideal für einen Samstagnachmittag. Wir waren da und sind die ganze Strecke nachgewandert – fast ganz.

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Bildrechte: in Reisefotografie
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Mühlenbach–Schluchten–Tour: Der Weg zur Schlucht

Start und Zielpunkt des Wanderweges ist die Schutzhütte des Saarwald Vereins bei Saarwellingen. Damit wir die gleich finden, haben wir uns bei Google Maps ein wenig kundig gemacht. Über die L142 von Lebach kommend, brauchen wir auch gar nicht nach Saarwellingen rein, denn noch bevor wir den Ort sehen, zeigt ein Schild nach links zur Schutzhütte des Saarwald Vereins. Aber auch zur Kneipp–Anlage! Das ist seltsam, denn Google Maps sagt, die Kneippanlage liegt mitten in Saarwellingen. Verunsicherung. Trotzdem biegen wir ab und nach einigen 100 Metern sind wir an der Schutzhütte angekommen. Dort befindet sich auch die Kneippanlage. Und nur einige Meter dahinter startet die Mühlenbach–Schluchten Tour nach links hoch in den Wald, nicht zu übersehen durch ein großes hölzernes Tor mit der Aufschrift Mühlenbach–Schluchten–Tour. Nun gut. Google weiß eben doch nicht alles.

Den ersten Kilometer geht es leicht berghoch durch den Wald. Hier heißt es nicht stehenbleiben. Die Waldpolizei hat gerade einen Großeinsatz. Es wimmelt von Ameisen – links und rechts ihre Behausungen: große Ameisenhaufen. Schön und lehrreich – gerade, wenn man mit Kind unterwegs ist.

Dann verlassen wir den Wald. Ein breiter Feldweg führt nach rechts den Berg hinunter, den wir als den Weg identifizieren, dem wir folgen müssen. Vor uns rechts ein Kornfeld, links ein Zaun mit einem Informationsschild: „Lieber Wanderer hier ist eine Schreckschussanlage. Damit die Vögel nicht das ganze Obst von den Bäumen der Plantage fressen. Bitte nicht erschrecken.“ Sehr rücksichtsvoll. Dann entdecken wir hinter dem Warnschild die Wegschilder der Mühlenbach–Schluchten–Tour. Also geht es gar nicht über den breiten Feldweg, sondern zwischen Zaun und Feld einen schmalen Pfad entlang. Ist auch viel schöner. Hintereinander gehen ist angesagt. Nach einigen 100 Metern eine geschwungen Relax Entspannungsbank. Super. Das muss schön sein, hier bequem zu liegen und den Blick über Felder und Wälder schweifen zu lassen. Wir wollen noch nicht rasten. Weiter geht es auf der Mühlenbach–Schluchten–Tour.

Am Ende des Feldes 200 Meter Hohlweg. Unter Bäumen geht es ein Stück den Berg runter. Jetzt links. Die Mühlenbach–Schluchten–Tour führt ein Stück gemeinsam mit dem Saar–Mosel Radweg durch die Felder. Einige Radfahrer kommen uns entgegen. Der gemeinsame Weg dauert nur 300 Meter, dann geht es wieder in den Wald. An einer Wegkreuzung nach links. Auch hier wieder ein breiter, leicht begehbarer geteerter Weg. 2 Spaziergänger überholen uns. Reden davon, dass auch sie die Tour wandern wollen. Schon kurz darauf führt wieder ein kleiner Pfad nach rechts weg. Neugierig, wie wir sind schauen wir, was da ist und entdecken wieder das Zeichen der Mühlenbach–Schluchten–Tour, unauffällig an einem Baum auf der rechten Seite. Also geht es wieder auf einen kleineren Pfad. Die Spaziergänger sind geradeaus gegangen und schon weg. Tut uns leid.

Wir nehmen den schmalen Pfad an einem kleinen Bach entlang. Ein wenig schlammig ist es. Links taucht eine Wiese auf. Schmetterlinge in einer lang nicht mehr so erlebten großen Anzahl flattern um uns herum. Wunderschön.

Dann erreichen wir wieder den Waldweg. Die Wanderer von eben sind auch da. Sind außen herum gegangen und halten mächtig drauf. Während wir die Wasserflaschen aus dem Rucksack hohlen, etwas Flüssigkeit zu uns nehmen und ein Eichhörnchen beobachten, machen sie mächtig Strecke. Das letzte Mal, dass wir an diesem Samstag Nachmittag auf der Mühlenbach–Schluchten–Tour Menschen sehen sollten. Die nächsten 500 Meter geht es über einen breiten Weg durch den Wald. Links und rechts dicke Stämme von Abholzungen. Waldarbeiten. Aber nicht an diesem herrlichen Sommer–Samstag.

Der Weg endet an einer Straße. Die Zufahrt zum Nordschacht der Grube Ensdorf, deren Förderturm wir in der Ferne sehen. Hier ist die Beschilderung der Mühlenbach–Schluchten–Tour äußerst vorbildlich. Es geht gerade aus über die Straße, einen kleinen Pfad über die Wiese. Leicht abwärts. Links eine kleine Baumgruppe. Schafe dösen darunter im Schatten, glotzen uns an, als hätten sie noch nie eine Menschenseele gesehen. Wir wandern weiter. Auf dem schmalen Pfad über Wiesen und Felder. Ein kleiner Schuppen linker Hand. Es ist wie im Urlaub. Der Pfad kreuzt nach einiger Zeit wieder die Straße. Ein Schild „900 Meter zum geografischen Mittelpunkt des Saarlandes“ lassen wir links liegen. Denn jetzt kommen wir endlich zur Hauptattraktion der Mühlenbach–Schluchten–Tour.

Hauptattraktion der Mühlenbach-Schluchten-Tour: Die Schlucht

Wieder geht es am Rand einer Wiese entlang. Dann endlich die Schlucht: Stufen führen runter zu einem Steg. Es wird deutlich schattiger, wenn nicht dunkler. Links fließt der Mühlenbach aus dem Berg – aus einem dicken Rohr. Wahrscheinlich hat man den Bachlauf bei der Errichtung der Grube Ensdorf geändert. Es geht über eine Brücke, dann oh Überraschung nicht den Bachlauf runter sondern auf der anderen Seite wieder den Berg hoch. Das sind viele Stufen. Nichts für Kinderwagen. Ist die Mühlenbach-Schluchten-Tour eh nicht. Oben erst mal ausruhen auf einer Bank. War es das schon: die ganze Hauptattraktion?

Ein Schild zeigt zu einem alten Westwall Bunker. Die 50 Meter nehmen wir mit. Aber zu sehen gibt es da nicht viel. Der Bunker wurde natürlich gesprengt. Ein Schild warnt vor der Lebensgefahr, wenn man zwischen die tonnenschweren Trümmer steigt. Das war's.

Zurück auf unserem Hauptweg geht es dann aber doch endlich richtig los. Wieder geht es runter in die Schlucht. Und jetzt wird es wirklich wildromantisch. Der Mühlenbach hat eine tiefe Schlucht in den Buntsandstein gegraben. Der Bach fällt einen knappen Meter den Felsen runter, schlängelt sich dann die enge Klamm entlang. Zwischen drin umgefallene Bäume. Nicht auf dem Weg, aber urwüchsig zum Anschauen. Felsen wie in Bayern gibt es keine, aber der dunkelrote Buntsandstein, der sich auf beiden Seiten hoch auftürmt, schafft seine eigene Atmosphäre. Nun geht es über Brücken, die manchmal nur aus einem Brett ohne Geländer bestehen, abenteuerlich die Schlucht entlang. Der Wasserlauf des Mühlenbachs kreuzt den Weg, keine Brücke, aber ein paar geschickt aufgestellte Steine ermöglichen die trockene Überquerung. Tolles Abenteuer für Familien mit Kindern.
Kinder waren früher die einzigen, die die Mühlenbachschlucht von Zeit zu Zeit durchklettert haben. Begehbar ist sie erst, seit die Gemeinde Saarwellingen den Wanderweg erschlossen hat. Etwa 600 Meter geht es über die Treppen hoch und runter. Über die Brücken nach links und rechts über den Bach. Wir picknicken zwischendurch und waten ein wenig im eiskalten Wasser des Mühlbachs. Und kein Mensch weit und breit. Super!

Mühlenbach-Schluchten-Tour: zurück zu Start / Ziel

Als wir die Schlucht endlich verlassen, stellen wir fest, dass die geplanten 3,5 Stunden gerade vorbei sind. Da haben wir uns wohl zu viel Zeit gelassen, Natur und Einsamkeit und Abenteuer genossen. Ein Schild sagt uns, dass wir noch etwa 7 Kilometer Rückweg vor uns haben. Finden wir jetzt nicht so toll. Kürzer und schneller würde der Weg nach Reisbach sein. Ein anderes Schild sagt, dass es nur ein paar 100 Meter zur Bushaltestelle in Reisebach sind. Also den Bus genommen und damit zum Auto? Aber samstags am Vorabend einen Bus im Saarland?

Wir probieren es erst gar nicht, bleiben auf der Mühlenbach-Schluchten-Tour. Entschädigt werden wir mit den Panoramaausblicken über die Felder und Hügel bei Reisbach. Auch hier wieder so eine Liegebank an der schönsten Stelle. Schon komisch, dass da noch niemand drauf sitzt, als wir kommen. Zu schön ist die Stelle.

Es geht am Ortsrand von Reisbach entlang zurück. Logischerweise müssen wir wieder die Straße kreuzen, beschließen aber ein wenig abzukürzen. Zurück die Straße entlang. Dann links in den Wald über einen breiten Forstweg kürzen wir gute 3 der 7 Kilometer ab und sind nach guten 4,5 Stunden zurück an der Schutzhütte des Saarwald Vereins. Diese ist leider nur Di, Do und Sonntag geöffnet, - der Preis der Einsamkeit. Na ja, noch ein letzter Schluck aus unserer Wasserflasche und müde, aber froh und entspannt auf den Heimweg gemacht. Toll diese Mühlenbach-Schluchten- Tour. Und absolut überraschend, dass es so etwas vor der Haustür gibt. Wandern im Saarland – das werden wir jetzt öfter.

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Reisebericht von Hihawai, bei Hihawai.com veröffentlicht am 2012-07-09T13:31
Letzte Änderung: 11.04.2016 um 11:12 Uhr

Saarland Wandern Saarwellingen Mühlenbach Schluchten Tour Abenteuer Familie Ensdorf Nordschacht

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