Der Dombau zu Köln
Die Geschichte des Kölner Doms
Nach dem Ulmer Münster ist er die zweithöchste Kirche in Deutschland. Trotzdem zieht er eine Menge mehr Touristen an als das Ulmer Münster. Jeden Tag zieht eine ganze Kleinstadt (durchschnittlich 20,000 Menschen) zum Kölner Dom, um ihn zu sehen, sich davor fotografieren zu lassen und zu staunen. Grund genug, sich ein wenig mehr mit diesem Bauwerk zu beschäftigen.
Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen: Ein Mann bringt ein paar Knochen in eine Stadt, sagt, die sind von ein paar berühmten Leuten, die schon vor 1200 Jahren gestorben sind. Die Knochen werden in einer Halle ausgestellt und schon kommen so viele Menschen herbei, dass diese Halle zu klein wird.
So geschehen 1164 in Köln, als der Erzbischof die Reliquien der heiligen 3 Könige nach Köln brachte, und im alten Dom ausstellte.
So wurde dann im August 1248 mit dem Bau des Kölner Domes begonnen. Dombaumeister Gerhard zog den Bau in damals wie heute atemberaubender Geschwindigkeit hoch. Schon 1322 konnte der Chor geweiht werden.
Weil die Kölner aber ihren Erzbischof verjagt hatten, verzögerte sich der Bau immer mehr und wurde 1528 ganz eingestellt. 300 Jahre lang bestimmte die Silhouette des unfertigen Kölner Doms mit einem Baukran auf dem Südturm das Bild von Köln – etwas so wie heute die Baustelle der Sagrada Familia in Barcelona.
Erst zu Anfang des 19. Jahrhunderts fand man die Pläne von Meister Gerhard wieder. Die Nationalbewegung entdeckte den unvollendeten Kölner Dom als Symbol der deutschen Einheit. So brachte man König Friedrich Wilhelm den IV. von Preußen dazu, sich persönlich und finanziell für den Dombau zu engagieren. 1482 legte er den Grundstein für den Weiterbau des Doms.
Man hielt sich zwar getreu an die Pläne Meister Gerhards, so dass Kunsthistoriker den Dom als einmalige Harmonisierung sämtlicher Bau– und Schmuckelemente der mittelalterlich–gotischen Architektur sehen, setzte aber für die damalige Zeit moderne Techniken ein. So wurde zum Beispiel ein Dachstuhl aus Eisen eingesetzt. Eine Technik, die wesentlich dazu beitrug, dass wir den Dom noch heute bewundern und bestaunen können: Als der Dom während des 2ten Weltkriegs von mehreren Bombentreffern erschüttert wurde, stürzte der Dachstuhl nicht ein.
Heute ist der Kölner Dom nach dieser langen und wechselhaften Bauphase Weltkulturerbe der UNESCO. Als weit sichtbares Monument bestimmt er in einzigartiger Weise das Bild der Stadt. Hoffen wir dass das so bleibt, denn verschieden Bauvorhaben auf der gegenüberliegenden Rheinseite könnten dies bald verhindern.
Anmerkung/en der Redaktion:
Einen einzigartigen Einblick, wie es wohl in der ersten Bauphase des Doms zu Meister Gerhards Zeiten zuging, liefert der Roman: Tod und Teufel von Frank Schätzing.
Mittlerweile
hat die Stadt Köln die Bauvorhaben aufgegeben, so dass der Kölner Dom
nicht mehr auf der roten Liste der UNESCO steht.
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Artikel von Hihawai, bei Hihawai.com veröffentlicht am 2006-05-31T10:26
Letzte Änderung: 28.10.2014 um 09:32 Uhr
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