Ladies Trekking Kilimanjaro
Interview mit den Teinehmerinnen des Ladies Trekking am Kilimanjaro
Wie haben Ihr euch dazu entschlossen zum Kilimanjaro zu kommen und beim "Ladies
Trekking" mitzumachen?
Annemieke: Das regionale Krankenhaus der CCBRT in Dar es Salaam bot die Gelegenheit
an, am "Ladies Trekking 2010" teilzunehmen. Also habe ich beschlossen
mitzumachen.
Olga: Ich sah die Werbung auf Facebook. Es schien mir sehr interessant und
nach ein paar Wochen war ich in Afrika.
Salla: & Moments Ltd schickte Einladungen an verschiedene Wohltätigkeitsorganisationen,
der Trekking–Gruppe beizutreten. Eine Einladung wurde an den Gouverneur von
Zonta International Distrikt 20 gerichtet. Der Gouverneur wusste, dass mich
dies interessieren würde, und hat mich gefragt, ob ich Lust hätte
mitzumachen. Ich dachte keine 3 Sekunden darüber nach: Die Besteigung
des Kilimanjaro war schon lange ein Traum für mich.
Hattet Ihr schon vorher Trekking Erfahrung oder habt schon mal einen richtigen
Berg bestiegen?
Wenn ja, welche?
Annemieke: Ich war Mitglied im studentischen Alpen–Club. Ich verbringe fast
alle meine Urlaube in den Alpen mit Bergsteigen, Klettern und Ski–Trekking.
Ich war in Tibet und Marokko und bestieg im Winter den Toubcal. Einige Male
war ich auch in den Felsen Frankreichs und Belgiens.
Olga: Nein, es war mein erstes Trekking. Aber ich bin mir sicher, nicht das
letzte.
Salla: Ich habe Trekking Erfahrung in der schönen Natur Finnlands. Dort
war ich in verschiedenen Nationalparks, sowohl im südlichen Teil von Finnland
als auch in Nord–Finnland und Lappland. Ich habe in Kanada, USA, Island, Schweden
und den europäischen Alpen getrekkt. Ich war auf dem Gletscher des Kebnekaise
(2.110m) in Schweden und dem höchsten Berg im westlichen Teil Europas,
dem Mont Blanc (4.810m).
Habt Ihr euch auf das „Ladies Trekking“ auf eine besondere Art
vorbereitet, oder seit Ihr einfach losgefahren, wie bei jeder anderen Reise?
Annemieke: Weil ich Dar es Salaam, einem sehr feuchten und warmen Ort an der
Küste von Tansania, lebe und arbeite, war meine komplette Trekkingausrüstung
und –kleidung zu Hause in den Niederlanden. Ich lieh mir warme Kleidung, Mütze,
Handschuhe, Regenmantel, Hose und fast alles andere von 5 verschiedenen Freunden
und Kollegen. Direkt nach dem Start auf dem Weg nach Arusha fielen meine geliehenen
Schuhe auseinander und ich musste mir andere Schuhe beim Guide leihen.
Olga: Also, da es mein erstes Trekking war, musste ich einiges an Ausrüstung
kaufen: Schlafsack, Fleece–Jacke usw. Ich habe vorher aber nicht trainiert,
um fit zu werden.
Salla: Da ich weiß, dass der lange Aufenthalt in der dünnen Luft
schwer werden wird, hatte ich mir vorgenommen, mit schwerem Rucksack
zu joggen. Leider hat mein Job wieder einmal so ziemlich alle meine Pläne
zerstört. Was an Freizeit blieb, verbrachte ich mit der Renovierung der
neuen Wohnung. Aber so ist es im Leben – alle guten Dinge scheinen zur gleichen
Zeit zu passieren! Also machte ich nur mein normales Training: Joggen, Taekwondo, Reiten,
Fahrrad. Man sollte bedenken, dass Bergsteigen nicht nur ein physischer Akt
ist, sondern eine enorme geistige Anstrengung. Man kann die Spitze nicht erreichen,
wenn man im Kopf nicht bereit ist. Ich denke, dass meine mentale Vorbereitung
besser war, als die physische. Bei allen Fahrten wälze ich vorher auch
Bücher und Karten. So kannte ich Tansania, den Kilimanjaro und alle
Orte, die ich besuchen wollte, schon vorher. Für mich ist die Planung
immer ein wichtiger Teil einer Reise. So kann ich Neues lernen und mir die
Reise schon vorher erträumen.
Was waren Eure Erwartungen und Befürchtungen vor dem Trekking–Trip?
Annemieke: Ich erwartete eine tolle Zeit. Ich liebe die Berge, mache unheimlich
gerne Trekking und campe gerne in der freien Natur. Gleichzeitig fühlte
ich mich wegen dem CCBRT Krankenhaus verantwortlich. Ich hatte versprochen,
den Gipfel zu erreichen. Es war mir wichtig, nicht zu scheitern und meine Kollegen
und natürlich mich selbst nicht zu enttäuschen.
Olga: Ehrlich gesagt – ich hatte keine Erwartungen, weil ich nicht wusste,
was uns erwartet. Ich hatte ein wenig Angst vor der Kälte und der Höhenkrankheit.
Salla: Ich freute mich auf das wahre Afrika mit all seinen wunderschönen
Tieren und natürlich darauf es bis zum Gipfel zu schaffen.
Hat die Tatsache, dass die Gruppe nur aus Frauen bestand einen Unterschied
gemacht? Wurde die Reise dadurch leichter oder schwieriger?
Annemieke: Ich fand das gut. Früher war ich meistens mit Freunden unterwegs,
von denen die meisten Männer waren. Dieses Mal war ich zusammen mit einer
Studentin aus Tansania im Zelt. Ich half ihr und erklärte einige Dinge.
Es war ihre erste Bergtour.
Olga: Unsere Gruppe war großartig! Ich war sehr glücklich mit meiner
Reisepartnerin im Hotel und im Zelt. Auf dieser Reise traf ich diese interessante,
wundervolle Person. Seite an Seite verbrachten wir die ganze Woche. Natürlich
brachte das helle Farben in meiner Reise.
Salla: Normalerweise hätte ich diese Alternative nicht in Betracht gezogen.
Der Wohltätigkeitsaspekt, die Tatsache, dass ich den Kilimanjaro schon
lange besteigen wollte und die Stellung der Frauen im Allgemeinen, machte es
zu einer guten Wahl. Ich dachte auch, dass jene Frauen, die an dieser Art von
Wanderung teilnehmen würden, ähnliche Interessen haben müssen,
wie ich.
Wie war die Nacht, als die Gruppe zum Gipfel hoch stieg für Euch? Was
war die schwierigste Sache, und gab es Dinge, die einfacher waren als gedacht?
Annemieke: Es war schön, das Besondere zu erleben – Klettern in der Dunkelheit
und die Lichter von Moshi in der Ferne zu sehen. Ich kämpfte mit Kälte,
Wind und Höhenkrankheit. Es war eine große Erleichterung bei Stella
Point anzukommen und dann endlich die Sonne, die am Uhuru Peak aufging zu sehen.
Ich habe noch nie so ungeduldig aus den Sonnenaufgang und das Gefühl der
Wärme gewartet.
Olga: Nichts war leichter, als ich dachte. Es war sehr kalt und windig. Ich
hätte wärmere Kleidung mitbringen sollen.
Salla: Die Peak–Nacht war sehr gut. In einigen Teilen der Wand fand ich es
so einfach, dass ich nur immer wieder zu mir sagte: ich liebe das hier, ich
liebe das hier , ich liebe das hier! Für mich kam der schwierigste Teil
kurz vor Stella Point. Ich hatte meinen Rhythmus verloren. Zwischen Stella
Point und Uhuru Peak, es war so windig, dass ich manchmal nicht wusste, ob
meine Füße noch den Boden berührten oder nicht. Ich versuchte
meinen Rhythmus wieder zu finden: Schritt, zweiter Schritt, Atmen. Als ich
auf einmal merkte, dass es nur noch wenige Meter bis zum Gipfel waren und die
Sonne aufging, wurde alles wieder leicht. Schön!
Was war das Schwierigste für Euch während des Trekkings?
Annemieke: Ich fand es manchmal schlimm zu sehen, wie die Träger schwere
Dinge wie Stühle und große Zelte tragen mussten. Wir mit unseren
leichten Rucksäcken und sie mit dem viel zu schweren Gepäck. Sie
müssen diese harte Arbeit zum Überleben verrichten, während
wir unseren Spaß hatten – einfach Urlaub.
Olga: Die ersten 2 Tage waren die schwierigsten für mich. Alles war für
mich und meinen Körper neu. Ich versuchte, die Signale meines Körpers
zu deuten, in mich zu hören und zu verstehen wie ich mich verhalten sollte.
Wie viel ich Trinken sollte, wie viel Essen, wie Atmen? Welcher Rhythmus war
der Meinige?.
Salla: Für mich war es sehr wichtig zu trinken, und dass ich meinem
eigenen Rhythmus und meiner Geschwindigkeit folgen konnte. Beim Trekking in
einer Gruppe und vor allem in der Gruppe von Leuten, die man nicht kennt,
kann dies manchmal ein wenig schwierig sein.
Was würden Sie den Frauen empfehlen, die darüber nachdenken auch
am „Ladies Trekking“ teilzunhmen, aber noch nicht mutig genug sind,
sich dafür zu entscheiden?
Annemieke: Ich empfehle es! Dieser Berg ist technisch nicht schwierig und jeder,
der motiviert ist, kann es schaffen. Auch wenn man den Gipfel nicht erreicht,
ist das Trekking sehr schön: Die tolle Landschaft und die wundervolle
Flora sind es auf jeden Fall wert.
Olga: Nun ja – es ist hart. Allerdings, wenn man morgens aufwacht und diese
einzigartige Schönheit um sich herum sieht, diese unglaubliche Pflanzen,
herrliche Berge, blau–blauer Himmel und unglaublich weichen Wolken unter einem.
In diesem Augenblick merkt man, dass es sich lohnt. Um ehrlich zu sein, habe
ich mich in die Berge verliebt.
Salla: Ich empfehle, die seelische und körperliche Ausbildung, sowie
den Geist offen zu halten.
Wie werdet Ihr euch an den Kilimanjaro erinnern?
Annemieke: Als einen sehr schönen Teil von Tansania mit einer ganz besonderen
Natur. Ich werde mich an die neuen Bekanntschaften und die Gespräche mit
den anderen Frauen, den Führern und Träger. Vielen Dank an Jennifer
von Utalii Reisen & Safaris, Janika von Andmoments und dem CCBRT Krankenhaus,
das es mir ermöglichte den Kilimanjaro zu besteigen! Und auch den anderen
Frauen für die nette Gesellschaft!
Olga: Ich weiß nur, dass ich das Trekking eines Tages wiederholen möchte.
Und dann werde ich definitiv den Gipfel erreichen!
Salla: Ich werde mich an den Kilimanjaro als einen wunderschönen Berg
erinnern. (ich glaube, dass Berge ihre eigenen Seelen, also "die" anstelle
von "das" – Anmerkung: Hihawai: im Englischen Who statt Which) Er
war in einer so guten Stimmung, dass er es mir erlaubte den Gipfel zu erreichen.
Ich erinnere mich auch dankbar an das Team von Führern, Trägern,
Köchen, die uns die Besteigung erst möglich gemacht haben. Sie waren
alle sehr hilfsbereit und schienen die harte Arbeit zu mögen. Und es versteht
sich von selbst, dass mich an die Trekking–Gruppe erinnern werde: netten Frauen
aus der ganzen Welt!
Links
- Frauen: Skepsis gegenüber Nordafrika
- Lucca macht Frauen glücklich: Reisebericht Lucca
- Ratschläge für Backpacker: www.backpacking4life.de
Interview von &Moments - Übersetzung von Hihawai, bei Hihawai.com veröffentlicht am 2011-01-21T11:29
Letzte Änderung: 31.05.2012 um 15:45 Uhr
Copyright: ARR - Link: http://www.andmoments.com
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